Berlin mit Kindern – Tipps für einen Kurztrip in die Hauptstadt
Als Familienreisebloggerin habe ich schon einige Metropolen und Hauptstädte dieser Welt mit den Kids besucht. London, Washington DC oder Oslo – ausgerechnet aber die eigene, die fehlte auf unserer Liste! Es war also dringend Zeit, das zu ändern und so ging es für meinen 8-Jährigen und mich für ein verlängertes Wochenende nach Berlin! Übernachtet haben wir im MEININGER Hotel Berlin Mitte, dem ‚Humboldthaus‘, das durch seine super zentrale Lage und Anbindung einen stressfreien Aufenthalt auch mit Kindern ermöglicht.
#1 S-Bahn fahren
Für uns Kölner und vor allem die kleinen Kölner Entdecker ist schon der S-Bahn fahren in Berlin ein echtes Erlebnis! Es gibt so viel zu sehen und das, obwohl man letztendlich nur von A nach B fährt. Die Züge, die vielen verschiedenen Stationen, die außergewöhnlichen Hinweisschilder der Stationen, der Berliner Alltag in den Bahnen, die Ausstellungen in den Stationen – man könnte einen Tag nur damit verbringen. Tipp: es lohnt sich, eine Tageskarte der VBB zu kaufen. Bis zu 3 Kinder unter 14 Jahre fahren mit einem Vollzahlenden Erwachsenen umsonst mit. Wer ohnehin weiß, dass er viele Sehenswürdigkeiten besuchen möchte, sollte sich die Berlin Card einmal näher ansehen, die verbilligten Eintritt zu vielen Hotspots in Berlin ermöglicht.
#2 Gedenkstätte Berliner Mauer
Wir haben die S-Bahn genutzt, um zum Nordbahnhof zu fahren und die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße zu besuchen. Kein Berlin Besuch ohne den Spuren der Geschichte zu folgen und wohl nirgends sonst sind die ehemalige Teilung Deutschlands sowie die damals existierenden Grenzanlagen so erlebbar wie hier. Beginnt euren Besuch im Besucherzentrum, von dort aus lassen sich die Gedenkstätten auf einer Länge von über 1,4 Kilometer erlaufen.
#3 Ausstellung Geisterbahnhöfe im Nordbahnhof
Der Nordbahnhof mag von Außen aussehen wie eine Ruine und letztendlich auch eine sein, ist in Wirklichkeit aber eine intakte S-Bahn Station. Genau hier gibt es eine Ausstellung zu sehen, die über die damaligen Geisterbahnhöfe informiert. Schon das Wort läßt Kinder hinhören und so wollen sie schnell mehr wissen über die damaligen S-Bahnstationen, die während der Teilung Berlins über Jahrzehnte hinweg stillgelegt wurden. Kein leicht verständliches Thema für ein Kind, aber die Ausstellung hilft, es ihnen zu erklären.
#4 Eine Berliner Currywurst essen
Kinder gehören ja nicht unbedingt zu den Alles-Essern. Und manchmal lassen sie ein ganzes Essen stehen, weil eine Kleinigkeit nicht so ist, wie sie sich das vorgestellt haben. Als ich in der ‚Bude‘ am Checkpoint Charlie auf speziellen Wunsch hin bat, auf das Curry Pulver zu verzichten und es trotzdem darauf landete, war ich sicher: die würde stehen bleiben. Aber es stellte sich heraus, dass der kleine Mann sein Essen liebte. Die Wurst. Die Soße. Das Curry. Nun gibt es unzählige Buden in Berlin und klar, dass ein Stop hier bei einem Berlin Besuch dazu gehört. Sucht euch eine der kultigen aus! Für alle die tiefer in das Thema ‚Currywurst‘ einsteigen möchten, lohnt vielleicht ein Besuch im Berliner Currywurstmuseum 100 Meter vom Checkpoint Charlie entfernt.
#5 Der Laserparcours im Spionage Museum
Berlin – Hauptstadt der Spione! So steht es zumindest auf der Website des Spionage Museums am Potsdamer Platz. Kleine Entdecker können hier allerlei lernen über die Spionage und die Arbeit der Spione. Regenschirme, die Fotos machen, Walnussschalen, die Mikrochips verbergen, Münzen mit einem integrierten Messer oder Brieftauben als Überbringer geheimer Botschaften. All das ist spannend. Ein Highlight für Kinder ist aber der Laserparcours im Spionage Museum, der in verschiedenen Schwierigkeitsstufen bezwungen werden kann. Level 4 ist richtig tough! Und wer möchte sich nicht zumindest einmal fühlen wie James Bond? Der Laserparcours kann übrigens auch für Kindergeburtstage gebucht werden!
#6 Das Outdoorgelände des Technik Museums
Das Technikmuseum in Berlin eignet sich sehr gut für einen Besuch auch mit kleinen Kindern. Alte Eisenbahnen, alte Schiffe samt hörbaren, persönlichen Geschichten der Besitzer oder die Geschichte der Nachrichtentechnik – langweilig wird es hier nicht! Doch gerade das Außengelände sorgt dafür, dass Kinder den Besuch im Museum in schöner Erinnerung behalten dürften! Denn das bietet eine wunderbare Mischung aus Natur, Industrie und Spaß. Die Kids können nicht nur rennen und auf alten Zuganlagen oder Baumstämmen klettern, sondern auch Tiere beobachten, die sich ungestört im Wald bewegen. Zum Abschluss eines Besuchs lohnt vielleicht ein Besuch im Café des Museums, das leckeren Kuchen, Kaffee und Eis anbietet.
#7 Der Spielplatz im Park am Gleisdreieck
Der Park am Gleisdreieck grenzt an das Technikmuseum, ein Besuch hier könnte also direkt an den im Technikmuseum anschließen. Als Kölnerin schiele ich ein wenig neidisch auf diesen Park, der Familien so viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung bietet. Die kleineren Kinder finden Spielplätze mit tollen Klettermöglichkeiten vor, die größeren können sich im Skatepark neuen Herausforderungen stellen. Joggen, Fahrrad- oder Rollerfahren – die Zeit vergeht wie im Fluge. Besonders spannend ist die ‚Wildnis‘ im Park – über 50 Jahre lang konnte der Wald dank der Stillegung des Bahnhofs vor sich hin wachsen und die Natur hatte Zeit, Gleise oder Signalanlagen zu überwuchern. Die sind auch heute noch vorhanden und sie zu finden ist für Kinder eine tolle Schatzsuche auf Berlinerisch.
#8 Legoland Berlin im Sony Center am Potsdamer Platz
Das Highlight für die Kinder? Die Geisterbahn durch die man in kleinen Wagen fährt und in der mit Wasser gespritzt wird. Besonders schön, wenn die Oma dabei etwas abbekommt. Oder doch das 4D-Kino, in dem man Schnee, Kälte und Wind ausgesetzt ist? Oder das Karussell, das mit Muskelkraft betrieben werden muss – und natürlich aus Legosteinen gebaut ist? Wir wollen uns hier nicht festlegen müssen. Das Legoland macht Spaß, ist aber gerade an den Wochenenden auch voll. Für die kleineren Kinder gibt es ein Duplo Dorf mit Prinzessinen- oder Drachenburg.
#9 Ein Besuch im Botanischen Garten in Berlin-Dahlem
Der über 100 Jahre alte Botanische Garten Berlin hat einen riesigen Pflanzenbestand und toll angelegte Gärten. Zum Beispiel der Arzneipflanzengarten, der Duft- und Tastgarten und der Sumpf- und Wassergarten mit seinen Mooren und Teichen. 15 Gewächshäuser beherbergen grüne Dschungellandschaften, tropische Tiere und feucht-warmes subtropisches Klima. Ein Traum für kalte Winternasen!
#10 Monbijoupark in Berlin-Mitte: Oase an der Spree mit Freibad
Zwischen Spree und Oranienburger Straße liegt dieses Schmuckstück von einem Berliner Park. Wer nach einer Tour durch Berlin-Mitte, die Hackeschen Höfe oder die Museumsinsel verschnaufen möchte, kann das hier besonders gut machen. Ein kleiner Spielplatz mit viel Sand zum Buddeln, Rutsche, Schaukel und Kletterspinne macht Kinder froh, während die Erwachsenen schöne Ausblicke auf die Spree genießen können. Auf dem Basketballplatz kann man sich selbst austoben oder den Spielern zuschauen. Falls jemand Durst bekommt, liegt nebenan die Strandbar Mitte. Hier gibt es laute Beats, Sand und kühle Drinks und Menschen.
Direkt vor der Tür Hotel Berlin Mitte an der Oranienburger Straße befindet sich eine S-Bahn-Station, an der die Linien S1, S2 und S25 halten und uns von hier zu allen möglichen Sehenswürdigkeiten Berlins bringen.
Text und Bilder von Heike Kaufhold