Jüdisches Museum in Berlin

Bedrückend und beeindruckend: das Jüdische Museum in Berlin

Es ist ein Mitzwot Gebot freundlich zu Fremden zu sein, 3 von 10 Juden lieben bayrische Semmelknödel und Gebäude können extreme Emotionen übertragen – so in etwas klingt die Kurzform dessen, was man von einem Besuch im jüdischen Museum lernen kann. Das lässt schon erahnen, wie viele spannende aber auch traurige Informationen auf einen warten und das es nicht nur die Inhalte sind, sondern auch das Gebäude ist, welches das Museum so speziell machen.

Jüdische Museum Berlin – die Ausstellung

Seit 2001 zieht das Jüdische Museum in Berlin täglich ca. 2.000 Besucher/innen an. Seine umfangreiche Sammlung von beispielsweise allein über 24.000 Fotografien macht es möglich, die deutsch-jüdische Historie anschaulich zu erzählen und zu reflektieren. Persönliche Gegenstände und ihre Geschichten lassen den Besucher direkt in die traurige deutsch-jüdische Geschichte eintauchen und machen das Museum so zu einem Ort des Erinnerns.

 

Jüdische Museum Berlin

Doch nicht nur der Holocaust ist hier Thema. Auch das heutige Leben deutscher Juden wird in den Fokus gestellt. In der derzeitigen Ausstellung (noch bis Ende September 2019) „A wie Jüdisch“ können anhand diverser farbenfroher Infotafeln, Schaubildern und Ausstellungstücken Groß wie Klein den deutsch-jüdischen Alltag kennenlernen. So erfährt man unter anderem, was koscheres Essen ausmacht und was die Bar Mitzwa ist.

Jüdische Museum Berlin: Architektur, die Emotionen überträgt

Doch das Jüdische Museum in Berlin ist nicht nur wegen seiner Inhalte, sondern auch wegen seines Äußeren bekannt geworden. Die Architektur des Baus ist beeindrucken und zugleich auch bedrückend. Neben dem barocken Eingang sticht der Neubau wortwörtlich heraus. Der Architekt Daniel Liebeskind erzählt mit vielen spitzen Ecken, extrem hohen Räumen, kaltem Beton, Titan und sich kreuzenden Linien deutsch-jüdische Geschichte.

Jüdische Museum Berlin Jüdische Museum Berlin

Immer wieder fordert der Bau einen hinaus. An der einen Stelle scheint die Decke eines Raumes in unendlicher Ferne, im Holocaust-Turm sorgt der kalte Beton und nur minimaler Lichteinfall für ein extrem bedrückendes Gefühl und nicht selten hat der eigene Gleichgewichtssinn ein wenig Probleme mit den vielen Schrägen. Wer es nicht erlebt hat, kann es sich wohl kaum vorstellen, wie ein Gebäude so viele Emotionen transportieren kann.

Schon allein deshalb, aber natürlich auch wegen der interessanten Ausstellung ist das Jüdische Museum ein absolutes Muss bei einem Berlin Besuch.

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