Kilimandscharo – Besteige Afrikas höchsten Berg
Andras, unser Feasibility Manager bei MEININGER Hotels, hat den Kilimandscharo, den höchsten Berg Afrikas bestiegen, und irgendwie war auch MEININGER mit dabei. 😉
Im Interview hat uns Andras Rede und Antwort gestanden.
Was fasziniert dich am Bergsteigen und speziell am Kilimandscharo?
Da kann ich dir keine klare Antwort geben. Ich bin in der Nähe der Alpen aufgewachsen und meine Eltern waren begeisterte Wanderer, so dass ich als Kind ziemlich viel Zeit in Höhenlagen verbrachte. Anfangs wurde ich getragen, später bin ich dann auch selber mitgewandert. Dann bekam ich mit, dass man in den Bergen nicht nur laufen, sondern auch Mountain Bike fahren kann. Also schloss ich mich einem Fahrradteam an und fahre inzwischen seit 16 Jahren Wettkämpfe. Wenn es um Berge geht, kannst du mir alles andrehen – egal, ob Schokolade oder Waschmittel.
Aber mal ganz im Ernst: Meine Liebe zu den Bergen war schon irgendwie vorherbestimmt und hat dann nie mehr nachgelassen. Warum? Weil ich glaube, dass wir Menschen von Natur aus neugierig sind. Wir wollen es bis ganz nach oben schaffen, wir wollen unsere Umgebung erkunden und uns immer wieder selbst überwinden. Wie Reinhold Messner schon sinngemäß sagte:
„Man hat mir vorgeworfen, dass ich in den Bergen vor allem zeigen wolle, was für ein toller Kerl ich bin. In Wirklichkeit aber tue ich es, um mir selbst vor Augen zu führen, wie klein und unbedeutend ich eigentlich bin.“Dem kann ich mich nur anschließen, denn Berge sind solche Giganten und so massiv, dass sie einem die eigenen Fähigkeiten und Grenzen zugleich aufzeigen.
Wie hast du dich körperlich und mental auf den Aufstieg vorbereitet?
Die größte Herausforderung ist der geringe Luftdruck. Darauf kann man sich in auf dem Höhenniveau von Berlin eigentlich überhaupt nicht vorbereiten. Man sollte körperlich fit und bei guter Gesundheit sein und braucht zuverlässige Ausrüstung. Und das ist dann eigentlich auch schon alles.
Ich habe mich ärztlich untersuchen lassen, denn das Risiko von Herzinfarkten und anderen Herzerkrankungen ist in Höhenlagen besonders groß. Für die Einreise nach Tansania sollte man eine Reihe von Impfempfehlungen beachten und benötigt ein Visum. Das war‘s.
Warst du allein oder in Begleitung unterwegs?
Wir waren zu siebt und das hat sich als perfekte Gruppengröße herausgestellt. Nicht so viele Leute, als dass man gebremst wird, aber trotzdem genug, um sich sicher zu fühlen und keine Langeweile aufkommen zu lassen. Außerdem ist es eine ungerade Zahl, so dass Abstimmungen immer eindeutig ausfallen.
Eine extreme Erfahrung. Wie bist du mit dem Sauerstoff- und Schlafmangel klargekommen?
Wir hatten Glück mit dem Wetter, tagsüber fiel das Thermometer nie unter -5 Grad. Auf dem Gipfel können die Temperaturen zu dieser Jahreszeit auf bis zu -30 oder sogar -40 Grad fallen. Der Kilimandscharo ist technisch gesehen ein sehr einfacher Berg. Doch das kann einem auch zum Verhängnis werden, wenn man zu schnell aufsteigt. Denn dann treten die üblichen Probleme auf.
Man hört oft, dass der Sauerstoffgehalt am Gipfel zu gering sei. Das stimmt aber nicht ganz, denn auch dort beträgt der Sauerstoffanteil in der Luft noch gut 20 Prozent. Das Problem ist also eigentlich nicht der Sauerstoffgehalt, sondern der geringe Luftdruck. Der Umgebungsluftdruck geht alle 1000 Höhenmeter um etwa 10 Prozent zurück. Auf dem Gipfel des Kilimandscharo ist er also gut 60 Prozent geringer als der Luftdruck auf Meeresniveau. Man nimmt also mit jedem Atemzug 60 Prozent weniger Sauerstoff auf als sonst.
Die ersten Symptome traten auf etwa 4500 Metern auf und fühlten sich wie ein sehr starker Kater an (unerträgliche Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und Müdigkeit). Je höher man aufstieg, desto stärker wurden sie. Auch, dass man während des Aufstiegs immer wieder Menschen sieht, die mit Sauerstoffmasken vom Berg heruntergetragen werden, trägt nicht unbedingt zur Motivation bei.
Auf etwa 5300 Metern Höhe dachte auch ich schon ans Umkehren. Einer der Bergführer überredete mich dann aber doch, wenigstens bis zum Sonnenaufgang weiterzumachen. Die Sonne wärmte mich etwas auf und ich sah, dass der Gipfel gar nicht mehr so fern war. Das war definitiv der Höhepunkt meiner Reise und ich bin sehr dankbar, dass mich der Guide nicht hat umkehren lassen.
Wie muss man sich Ihren normalen Tagesablauf vorstellen?
Der Zeitplan war sehr ehrgeizig. Für den Kilimandscharo sollte man sich neun Tage Zeit nehmen, aber wir hatten nur sieben. Unser Tag begann um Punkt sechs Uhr morgens mit dem Packen des Tagesrucksacks, Zeltabbauen und Wasserholen. Obwohl wir nachts immer gut zehn Stunden schliefen, schien das nie auszureichen, vor allem, weil es kein besonders erholsamer Schlaf war. Das lag zum einen an der Kälte und dem pfeifenden Wind, vor allem aber am geringen Luftdruck (und folglich dem Sauerstoffmangel). Auch im Schlaf fiel unser Puls nie unter 100 Schläge pro Minute. Diesen Wert hat man normalerweise, wenn man locker joggt.
Nach einem ordentlichen Frühstück begannen wir dann um 8:30 Uhr mit dem Aufstieg. Wir gingen sehr langsam, fast schon unerträglich langsam. Dafür machten wir aber keine Pausen, um nicht abzukühlen. Gegen 18 Uhr erreichten wir dann das Camp, aßen gemeinsam zu Abend und planten den nächsten Tag. Anschließend stiegen wir wieder gut 500 Meter ab, um besser schlafen zu können.
Der Gipfeltag war dann aber ganz anders. Wir mussten schon am selben Tag wieder zum Basiscamp zurück, um möglichst wenig Zeit auf über 5000 Metern zu verbringen. Wir gingen gegen Mitternacht los und kamen gut 18 Stunden später am Basiscamp an. Das mag widerlich klingen, aber am Berg schmeckt wirklich jeder noch so klebrige Energieriegel und jeder Schluck Chlorwasser wie der Himmel auf Erden. Denn man kann seine eigene Leistung herausschmecken und hat das Gefühl, etwas geschafft zu haben.
Gibt es noch andere Berge in Afrika oder anderswo auf der Welt, die Sie im Auge haben?
Mein ursprüngliches Ziel war es, einen der Seven Summits abzuhaken. Das kann ich nun tun. Der nächste Schritt wäre logischerweise der Everest, der ist aber definitiv nicht mein Traumziel. Zu viele schon sind von da nicht mehr nach Hause gekommen. Außerdem braucht man gut 50 Tage, manchmal sogar 80, wenn das Wetter nicht mitspielt. Das muss ich wohl nochmal mit meinen Vorgesetzten besprechen 😉
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