American Road Trip

Montana & Oregon – ein All-American Road Trip

Hier sind wir, müde und unser schweres Gepäck tragend. Es ist kurz vor Mitternacht als wir beim Counter der Autovermietung am Spokane Airport, Washington State, eintreffen. Wir sind mit dem letzten Flug angekommen. Unser letzter Flug auf einer sehr langen Reise um hier anzukommen: Einen Zwischenstopp in Chicago mit inbegriffen, dauerte sie insgesamt drei Tage. Aber jetzt sind wir da. Wir bekommen endlich die Schlüssel zu unserem Mietwagen, was sich anfühlt als würden wir die Schlüssel zu unserer Zukunft erhalten – zumindest für die nächsten drei Wochen.

American Road Trip
©Lea Hajner

Es dauert ein paar Tage, um sich vollständig einzugewöhnen. Gepäck auf dem Rücksitz, die Lebensmittel ganz hinten verstaut, Zelt und Wanderschuhe hinter dem Fahrersitz, und Bier und Getränkedosen hinter dem Beifahrersitz, wo sie kühl bleiben werden. Ein Angelrutenpaar reicht von ganz hinten bis zur Frontscheibe, sofort einsatzbereit, wenn wir uns dafür entscheiden, an einem der vielen gut ausgeschilderten Straßenmarkierungen zu halten. Die vielen Abstecher bei Safeway, Walmart,Bi-Mart und lokalen Geschäften tragen alle dazu bei, unseren Vorrat aufzustocken und zählen für uns zu einer der Touristenattraktionen. Wir verbringen Stunden durch die Gänge zu schlendern und all die Dinge zu betrachten: Tarnkleidung (für Frauen auch mit einem Hauch von hellrosa bei all dem Grünen, Grau und Braun), Tonnen von Fischköder, Campingausrüstung für glückliche Camper und vieles, vieles mehr. Viele coole Dinge, keine von ihnen wirklich notwendig, aber auf jeden Fall toll zu haben. In einem schwachen Moment kann ich der offenes-Feuer-Popcorn-Maschine nicht widerstehen und auch nicht der Schüssel bestehend aus Speck.

Montana

Seitdem ich „Der Pferdeflüsterer“ gelesen und als Teenager den Film „Aus der Mitte entspringt ein Fluß“ gesehen habe, wusste ich, dass ich eines Tages nach Montana gehen würde. Ich erwartete einen großen, blauen Himmel, Berge und Pferde. Oh, und Flüsse gefüllt mit Fischen, die nur darauf warten, dass die künstlichen Fliegen-Köder vorbeischwimmen.  Wir verbringen drei Tage im Norden von Montana. Der Glacier Nationalpark grenzt an Kanada und bietet herrlichen Bergpanoramen und abgeschiedene Wanderweg. Gut vorbereitet, ich trage die ganze Zeit meinen neuen Freund am Gürtel baumelnd mit mir herum – eine Dose „Bärenspray“. Nur für den Fall. „Es gibt etwa 750 Grizzlys im Park und noch viel mehr Schwarzbären,“ erklärt uns Jack, einer der Ranger, bei einem gemütlichen Abendvortrag am Campingplatz St. Mary. Er beschreibt sich selbst eher als eine Wolf-Person, und ist bestrebt, den Kreislauf des Lebens zu erklären und warum Wölfe so wichtig für das Ökosystem sind. Es ist ein toller Vortrag und wir nehmen uns vor, auf unserer Reise durch die Nationalparks, so viele Ranger Vorträge wie möglich mitzunehmen.

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©Lea Hajner

Nach Zwischenstopps in zwei Städten kommt Yellowstone. Missoula ist eine schöne Stadt mit einer lebendigen Studentenszene. In dieser heißen Sommernacht haben wir das Glück, die Stadt zu erleben, wie sie sich für das jährliche River City Roots Festival zusammenfindet, mit Live-Bands, roten Pappbecher und Streetfood. Bozeman, der nächste Halt auf unserer Route,  entpuppt sich auch als eine große Überraschung. Wir finden geniales mexikanisches Essen, gute Einkaufsmöglichkeiten und das beste Museum in dem ich je gewesen bin: Das Museum of the Rockies. Die Hauptattraktion ist eine große Dinosaurier-Ausstellung, aber das, was ich am tollsten fand, war die Reise in unsere Galaxie im Taylor Planetarium. Direkt vor dem Museum ist eine Replik eines alten Bauernhauses aus dem 19. Jahrhundert. Im Gespräch mit einem der Museumsarbeiter, der das Tinsley Haus am Leben erhält, indem er sich um den Garten kümmert, Wolle spinnt usw. Ich fühlte mich, als ob ich in der Zeit zurück gereist wäre. Ich ertappe mich dabei, wie ich in Gedanken mein eigenes Traumhaus auf dessen Grundlage errichte. Ausgestattet mit Strom und Wlan und ich sehe mich schon dort einziehen.

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©Lea Hajner

Wir erreichen Yellowstone am Ende der zweiten Woche. Da wir nicht so viel Zeit haben, erkunden wir das Meiste auf die amerikanische Art: aus dem Auto heraus. Wir entdecken ein Bison, einen Elch, Bergziegen, Streifenhörnchen und Erdhörnchen. Es gibt so viel mehr, was nur darauf wartet, entdeckt zu werden, aber wir sind bei Gedanken schon bei Oregon, unserem nächsten Ziel.

American Road Trip
©Lea Hajner

Aber zuerst müssen wir durch Idaho. Wir sehen endlos gerade Straßen, halten bei Denny‘s zum Frühstück, essen Burger bei McDonalds zum Mittagessen und zählen die Meilen. Auf diese Weise – mit Pommes als Beilage – setzen wir unseren All-American Road Trip fort. Ähnlich wie bei der typisch amerikanischen Herangehensweise aus den frühen 20er Jahren empfinden auch wir ein „nowhere to go but everywhere“ wie es Sal Paradise in Jack Kerouacs „On the Road“ beschreibt.

Oregon

„In der Regel ist es zu dieser Jahreszeit nicht so kalt“, sagt die Dame am East Lake in der Nähe von Bend, Oregon, zu uns. Im Laufe des Tages ist es heiß in der Sonne aber in der Nacht wachen wir zittern bei minus 5 Grad Celsius auf! Nie zuvor habe ich eine Sitzheizung im Auto so wertgeschätzt wie in jetzt.

Zum Glück entschädgit die schöne Natur mehr als genug für die Kälte. Die Cascade Lakes Scenic Seitenstraße, zwischen vulkanischen Bergen und atemberaubenden Seen liegend, muss die schönste sein, die esgibt. Sie ist zudem auch nur ein paar Stunden Fahrt vom bekanntesten Naturdenkmal in Oregon, dem tiefblauen Crater Lake, der auch einen Auftritt in der Verfilmung von Cheryl Strayeds Buch „Wild“ hatte, entfernt.

It was extraordinary. It was the bluest water I’ve ever seen and there’s a tiny mountain in the middle of it. I think we were all just awe-struck.”

Reese Witherspoon über die Dreharbeiten am Crater Lake.

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©Lea Hajner

Der Kälte, welche diese großen Höhen mit sich bringt, fliehend, fahren wir Richtung Oregons Küste. Grölende Seehunde, steile Klippen, windige Strände und himmlischgute, frische Meeresfrüchten warten auf uns. Wir fühlen uns wie Wochenendreisende, die wieder Zuhause angekommen als wir unseren finalen Tourstopp erreichen – ein Apartment in Portland – 5.500 Meilen und 3 Wochen später.

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©Lea Hajner

Portland ist eine kreative Stadt, mit tollen Bauernmärkte, kleinen Geschäften und freundliche Nachbarschaften. An lokal gebrauten Stumptown Kaffee nippen, hippe Poler-Campingausrüstung bewundern und off-the-chart Essen naschen – das Leben in Portland ist gut. Leider ist es auch das Ende einer langen Reise. Unseren Mietwagen zurückzugeben, fühlt sich an, wie die Straße ein für alle Mal zu verlassen.

Beim warten auf das Boarding für den Flug nach Hause, merke ich etwas wichtiges. Das Beste an einem Road Trip ist, so viele Stationen zu machen, wie du möchtest. Die Wahl sich entscheiden zu können, was man auf so einer Tour mitnimmt und was nicht, ist einer der vielen Vorteile dieser Art des Reisens. Ich nehme zum Glück aus Montana und Oregon nur ein „Best of“ mit.

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