Die 24. Fortsetzung der James Bond Reihe Spectre ist zweifelslos einer der meist erwarteten Filme dieses Jahres. Sam Mendes ist nach seinem Erfolg von Skyfall im Jahre 2011 als Regisseur zurück. Die Erwartungen an den Film sind auch sehr hoch, da die Produktionskosten höher waren, als bei jedem anderen Bond-Film. Daniel Craig spielt zum vierten Mal den Agenten, der sich im Fadennetz von einer der gefährlichsten Untergrunds-Terror-Organisationen Spectre wiederfindet.
Kulturelle Diversität und exotische Orte waren schon seit den ersten Bondfilmen das Highlight und eine der reizvollsten Besonderheiten. Spectre bildet da keine Ausnahme. Der Film wurde in zahlreichen Ländern auf der Welt, unter anderem Marokko, Österreich, Italien, Mexiko und im Vereinigten Königreich gedreht. Die Zuschauer können sich also sicher sein, dass sie eine Fülle an beeindruckenden Szenen und kulturellen Hotspots sehen werden.
Eine große Anzahl an Locations in einem Film zu zeigen ist natürlich sehr anspruchsvoll. Es ist für Produktionen wie Spectre aber selbstverständlich auch ein paar ungeplante Wege einzuschlagen. Anfang des Jahres wurde ein Dokument von Sony veröffentlicht. Glaubt man diesem, hatten die Produktionsmitarbeiter während der Dreharbeiten von Spectre mit einigen Rückschlägen zu kämpfen, unter anderem Skriptänderungen in den letzten Minuten, ein aufgeblasenes Budget und mehrere Probleme mit den Drehorten. Während im März dieses Jahres in Rom gefilmt wurde, musste die Produktionsfirma eine wichtige Action-Szene, die an einer historischen Verkehrskreuzung stattfinden sollte, absagen. Die italienischen Ämter war dieser Drehort zu riskant. Es sollte dort eine Szene mit einem schnellen Autorennen stattfinden, doch die Brunnenanlage Quattro Fontane aus dem 15. Jahrhundert wurde erst kürzlich restauriert. Roms Kulturminister Federica Falloni wurde wie folgt zitiert: „Dieser Platz ist aus architektonischer Sicht zu anfällig“. Zudem wurde eine andere Sequenz an der Ponte Sisto Brücke ebenfalls nicht gedreht, nachdem sich Demonstranten, aus Angst vor Schäden an dem Ort, zu Wort meldeten.
Diese Vorfälle in Rom waren aber nicht das erste Mal, dass es während der Produktion für die Filmschaffenden zu Problemen kam. Im Dezember letzten Jahres wurden neun nagelneue, maßgefertigte Range Rovers aus einer Garage in Düsseldorf geklaut, bevor sie zum Dreh in die Schweizer Alpen geschickt werden konnten. Es gab somit einige nicht kalkulierbare Probleme, mit denen die Filmschaffenden zu kämpfen hatten. Dennoch hat der aufregende Nervenkitzel überwogen. Aufnahmen an solch atemberaubenden Orten überall auf der Welt zu drehen, entschädigt für das Risiko auf Hindernisse zu treffen. Jede namhafte Örtlichkeit kann den Film für Zuschauer nur noch anziehender machen und so reiht sich auch dieser Film in die andauernde Historie der Bondfilme ein.
Es war nicht einfach die richtigen Locations für den Film zu finden und die Suche dauerte oft wochenlang. Die Dreharbeiten von Spectre fingen im frühen Januar an, nachdem der Produktionsdesigner Dennis Gassner zufällig die auf 3083 Metern Höhe gelegene Stadt Sölden in Südtirol entdeckte. „Es war ein langer Weg durch viele Länder auf der Suche nach einem perfekten Ort“ so Gassner. „Wir fanden eine sehr besondere und moderne Örtlichkeit, nach der wir gesucht haben. Nun sind wir beim ersten Drehtag und es ist absolut fantastisch“ sagt er mit Erleichterung während er neben dem Ice Q Restaurant steht, das im Bond-Film die ablegene alpine Christoph Waltz’s Hoffler Klinik darstellt. Alleine während des 33tägigen Drehs und der zweiwöchigen Proben in Österreich wurden über 500 Schauspieler und Mitarbeiter benötigt, sowie LKWs voller Beleuchtung und Kameraequipment. „Es ist natürlich schwierig an einem so abgelegen Ort zu filmen, wie die Wetterbedingungen, die Höhenlage und so weiter“ erklärt Produktionsmanager Martin Joy. „Es ist wirklich eine Herausforderung hier zu sein, aber man wird mit atemberaubenden Szenen und einer unglaublichen Location belohnt“.
Normalerweise beginnt jeder Bond-Film mit einer außergewöhnlichen Location und bei Spectre wollte der Regisseur Sam Mendes zum Tag der Toten in Mexiko drehen. „Ich wollte dem Publikum eine sehr besondere Umgebung zeigen“ so Mendes. Im späten März wurde die Produktion nach Mexiko City verlegt, um eine Szene mitten in den Feierlichkeiten zu drehen, in der James Bond auf der Suche nach jemandem ist, mit dem er noch eine Rechnung offen hat. Mendes betont seine Begeisterung für diesen Ort, indem er sagt „Überall wo man hinschaut, ist es bunt und voller Leben…Die Handwerkskunst ist großartig“. Für eine besonders wichtige Szene, in der es eine Kampfsequenz auf einem Helikopter gibt, musste sogar der gesamte Hauptplatz der Stadt für die Filmarbeiten abgesperrt werden. Die einzigartige arabische Architektur und das besondere Licht in der Hafenstadt Tangier in Marokko hat schon seit Dekaden Filmschaffende in die romantischen zeitlosen Straßen gelockt. Für den letzten Abschnitt von Spectre wurde die Produktion in die gepflasterten Straßen in die alten Bezirke Kashabh und Medina verlegt. Dort wurde auch für den Bond-Film „Der Hauch der Todes“ gedreht. Um auch den Oriental Dessert Express zu zeigen, gibt es Szenen in den östlichen Wüstenstädten Oujida und Erfoud. Es ist kein Zufall, dass in dem Film sowohl in extrem heißen und extrem kalten Orten gedreht wurde. Mendes wollten damit die Schlüsselpunkte der Story verdeutlichen.
Neben den zahllosen logistischen Problemen und Planungshürden sind die Filmschaffenden Risiken eingegangen, um zu garantieren, dass das Publikum von den aufregenden Action-szenen, atemberaubenden Schauplätzen und der unwiderstehlichen Geschichte begeistert sein wird. Schlussendlich ist es wichtig zu sagen, dass selbst hinter einer solch riesigen multimillionendollar-teuren Produktion ein Team steht, dass die Leidenschaft für James Bond und seine Geschichte teilt. „Das ist das Spannende für mich“ sagt Mendes.